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Singles, Alben und Compilation

 

 

Way Out West – We Love Machine

Vom 8. Dezember 2009.

Das vierte Studioalbum von Way Out West steht in den gut sortierten Plattenläden. Die beiden Briten Nick Warren und Jody Wisternoff aus Bristol legen zwölf neue Tracks auf, die erst nach dem dritten mal Hören ihren individuellen Charakter zeigen. Ein Album wie “We Love Machine” bekommt ihr nicht alle Tage auf die Ohren.

Nach erstmaligen Hören der Platte vielen mir nur zwei Worte ein: “Wow! Interessant!”. An der Stelle möchte ich gleich mal festhalten, dass dies in keinster Weise negativ behaftet ist. Sollte ich die Musik von Way Out West hier in ein Genre der elektronischen Musik einordnen müssen, müsste ich gnadenlos passen. Viel zu verschieden sind die einzelnen Werke auf “We Love Machine”.

Der einleitende Titelsong “We Love Machine” klingt schwungvoll, ja geradezu poppig. Die Art des Liedes gleicht der eines Musikbettes, wie es in Reportagen gerne verwendet wird. Auch das tranceartige Break ändert nichts an diesem Eindruck. “One Bright Night” schließt sich an. Der Downtempo-Track vermittelt eine entspannte Atmosphäre, die von unverständlichen Gesangsfetzen begünstigt wird.

Way Out West – Only Love (2009) Progressive House

Only Love” ist nicht nur die erste Singleauskopplung aus “We Love Machine” gewesen, es ist auch der erste Titel der Scheibe, der etwas nach vorne geht. Ganz im Stile des Gesangs gestützten progressiven House. Auch “Bodymotion” ist mit geloopten Vocals versehen. Diesen Track würde ich mal vorsichtig in das Genre des Big Beat einordnen, in dem sich auch Vertreter wie The Chemical Brothers und Songs von The Prodigy aufhalten. “Pleasure Control” ist der Folgetitel auf dem Album. Dieser klingt eher unscheinbar und hat wie der Introsong eher Musikbett- oder Abspann-Charakteristik.

Der sechste Track heißt “Future Perfect” und ist zudem die zweite Singleauskopplung des Albums, die am 20. November erschienen ist. Auf dieser befindet sich neben dem auf dem Album zu hörenden Original Mix ein Remix des Spaniers Henry Saiz. Der Song selber ist mit einem warmen progressiven House Klang versehen. Das Break, das sich recht zügig wieder in Richtung Beat entwickelt, weist eine eingängige Melodie auf.

Way Out West – Future Perfect (2009) Progressive House

Schön warm und besinnlich zeigt sich auch “Survival“. Der Vocalsong bewegt sich bei gemäßigtem Tempo irgendwo zwischen House und Trance der jeweilig progressiven Sparte. Auch “Ultraviolet” gehört in das Genre des Progressive House. Im Break erklingt eine simple aber dennoch einprägsame Melodie, die dem Track eine ansprechende Note verpasst.

Im Downtempo geht es weiter mit “Tales Of The Rabid Monk“. Die Geschichte des tollwütigen Mönchs wirkt allerdings eher als Nebenbeigedudel und hat besitzt keine wirklichen Höhepunkte. Mit “Surrender” geht es erneut melodisch in die progressive House-Schiene, unterstützt von teils verständlichen, teils wirren Vocals.

Wer sich schon einmal die Frage gestellt hat, warum sich Türen an der Stelle befinden, an der eigentlich Fenster sein sollten, der wird mit “The Doors Are Where The Windows Should Be” zumindest wissen, wie sich das musikalisch anhört. Wie auch immer die beiden Deejays und Produzenten von Way Out West auf die Idee gekommen sind dies klanglich umzusetzen: der entspannte Downtempo-Titel bringt Licht ins Dunkel der Unwissenheit. “The Doors Are Where The Windows Should Be” ist zugleich der zweitbeste Chillout-Song auf “We Love Machine”. Der zweitbeste deswegen, weil “Tierra Del Fuego” den krönenden Abschluss bildet. Die Erde des Feuers erinnert an alte Indianerfilme und sollte nach einem anstrengenden Arbeitstag unbedingt in die Playlist eingearbeitet werden. Gänzlich ohne Beat, aber mit dem Flair von “König der Löwen” geht der Song ordentlich unter die Haut.

Eine Zusammenfassung zu “We Love Machine” ist an dieser Stelle gar nicht so leicht. Nick Warren und Jody Wisternoff bezeichnen ihren Musikstil auf ihrer MySpace-Seite als Electronica. Damit sind sie fein aus dem Schneider. Es ist in der Tat schwer, den Umfang ihrer musikalischen Arbeit zu beschreiben. Von Downtempo über progressive House- und Trance-Richtungen bis hin zu richtig genialer Chillout-Musik haben Way Out West alles in ihrem Repertoire. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ein solch abwechslungsreiches Album lange nicht mehr zu hören bekommen habe. Abgesehen von den Titeln “We Love Machine”, “Pleasure Control” und “Tales Of The Rabid Monk” ist das Gesamtwerk “We Love Machine” eine sehr gelungene Mischung aus diversen Genres der elektronischen Musik. Meine Kaufempfehlung für das Geschenk unter den Gabentisch fällt mit 4,5 von 5 Turntables aus.

Playlist:
01 We Love Machine
02 One Bright Night
03 Only Love
04 Bodymotion
05 Pleasure Control
06 Future Perfect
07 Survival
08 Ultraviolet
09 Tales Of The Rabid Monk
10 Surrender
11 The Doors Are Where The Windows Should Be
12 Tierra Del Fuego

Redaktion: Suleymann

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